Farbmaushaltung

Beobachtung ist das Stichwort. Die Tiere sind nicht zum Schmusen und Kuscheln geeignet! Die Farbmäuse fühlen sich am wohlsten in ihrem Gehege. Es gibt nur sehr wenige, besondere Ausnahmen, wo Maus freiwillig auf die Hand kommt.

Ein Gehege für 4 Tiere sollte mindestens die Maße 100 cm x 50 cm x 60 cm (B x T x H) haben. Größere Gruppen brauchen mehr Platz. Es gibt verschiedene Gehegeformen und nicht jedes ist farbmausgeeignet.

Vier Farbmäuse – zusammen eine tolle Truppe – Bild: (c) J. Hermann

Wichtige Punkte:

  • gute Belüftung ist erforderlich (komplett geschlossene Glasgehege verhindern Luftaustausch);
  • eine Einstreuhöhe von mindestens 10 cm sollte gegeben sein;
  • kein Plastik im Gehege (Knabbern gehört für die Tiere dazu);
  • Laufräder sollten mindestens 28 cm Durchmesser haben;
  • Es gehören ein bis zwei Etagen in ein Farbmausgehege;
  • Trink- und Fressnapf gehören auch dazu (nicht jedes Tier geht an eine Trinkflasche).

Einrichtungsbeispiele:

Farbmäuse sind Fluchttiere, daher sollte der Standort geschützt sein. Das Gehege sollte nicht mitten im Raum, sondern lieber mit einer Seite an einer Wand stehen. Beim Einstreu sollte möglichst staubarm und frei von künstlichen Bestandteilen sein.

Gehegereinigung

Die Kloecken und Futterstellen sollten täglich gereinigt werden. Das restliche Streu wird alle 4 bis 6 Wochen nur zur Hälfte gewechselt. Warum nur zur Hälfte? Wird das komplette Streu gewechselt, verschwindet der spezifische Gruppengeruch, an dem sich die Gruppe orientiert. Dies stresst die Mäuse und kann zu Streitereien und Agressionen führen.

Farbmausböcke

Sobald Farbmausböcke geschlechtsreif werden, bilden sie starkes Revierverhalten aus. Ihr Geruch nimmt deutlich zu und sie zeigen agressives Verhalten anderen Männchen gegenüber, die sie als Konkurenz um mögliche Weibchen wahrnehmen. Dieses Verhalten zeigen sie auch dann, wenn keine Weibchen in der Nähe sind.

Damit die sozialen Tiere nicht alleine leben müssen, ist eine Kastration der Farbmausböcke notwendig. 6 Wochen nach der Kastration sind die Hormone aus dem Körper herausgeschwemmt und das Revierverhalten lässt nach. Danach klappt das Zusammenleben mit anderen Kastraten oder auch Weibchen in einer Gruppe im Normalfall sehr gut.
Meist werden ein oder zwei Kastraten zu einer Mädelsgruppe vermittelt, da die Kastraten in der Regel viel Ruhe in die Gruppe bringen.

Viele Farbmausliebhaber entscheiden sich gleich für eine reine Kastratengruppe. Oft wird berichtet, dass Kastraten untereinander sehr harmonisch sind und es zu weniger Streitereien kommt, als in reinen Weibchengruppen.

Verhalten

Farbmäuse sind Dämmerungs- und Nachtaktiv, tagsüber sieht man sie nur selten durch das Gehege huschen. Sie zeigen ein vielfältiges und ausgeprägtes Sozialverhalten und fühlen sich in Gruppen ab 4 Tieren wohl. Kleinere Gruppen sind für Farbmäuse ungeeignet. Einzelhaltung ist überhaupt nicht artgerecht, die Tiere vereinsamen und entwickeln nicht selten Verhaltensstörungen. Sollte eine Gruppenhaltung nicht möglich sein, ist von einer Haltung grundsätzlich abzusehen.

Das soziale Verhalten der Farbmäuse ist auch bei Gruppenzusammenführungen (Vergesellschaftungen) gut zu beobachten. Hierbei dürfen neue Tiere nicht einfach zu vorhandenen Tieren dazu gesetzt werden, diese verteidigen ihr Revier gegen Eindringlinge. Es braucht einen bestimmten Ablauf, damit die Vergesellschaftung klappt. Andernfalls kann es zu schwerwiegenden Auseinandersetzungen und Verletzungen kommen.

Wie so eine Vergesellschaftung funktioniert, erklären wir Ihnen gerne genauer. Schreiben Sie uns dazu einfach eine Mail unter info@maeusehilfe-ev.de. Denn jede Gruppe ist individuell und braucht ein wenig Fingerspitzengefühl und Erfahrung.